Nottwil, 09.07.2022
MEDIENMITTEILUNG

«Das größte Risiko ist das, an das wir nicht gedacht haben»

Prof. Dr. Gabriela Hug und Prof. Dr. Giovanni Sansavini

Vom 05. bis 09. Juli beschäftigten sich junge Gewinner:innen von Wissenschaftswettbewerben aus der Schweiz, Europa, Asien und Afrika am International Swiss Talent Forum (ISTF) in Nottwil (LU) mit verschiedenen Facetten des Überthemas «Resilienz». In Teams und zusammen mit Fachexpert:innen aus renommierten Schweizer Hochschulen und Unternehmen entwickelten sie Ideen zu dieser brennenden Frage. Der Think-Tank endete am Samstag mit der Präsentation der Lösungsvorschläge.

Den sozialen Wandel in die Praxis umsetzen

Der Applaus in Nottwil war nicht ohne Grund groß, denn das Publikum war von den kühnen Vorschlägen der in zehn Teams aufgeteilten Jugendlichen begeistert: Von der Entwicklung einer App zur Analyse der Widerstandsfähigkeit einer Lieferkette, über die Organisation eines Nationalen Holzbauwettbewerbs oder der Einführung eines Bewertungssystems für Mentale Widerstandsfähigkeit… Die Lösungen waren allesamt bemerkenswert. Die 70 Teilnehmenden im Alter von 18 bis 23 Jahren hatten sich fast eine Woche lang auf diesen Moment vorbereitet. Folgende herausfordernde Aufgaben wurden ihnen gestellt:

  1. Patente: Förderer oder Hemmschuh der Resilienz?
    Dr. Christian Moser | Patent Experte Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum
  2. Wälder der Zukunft: Wie kann die Balance zwischen Klimawandel und Energiebedarfsdeckung gelingen?
    Dr. Silvia Hostettler | Lektorin an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne
  3. Unterbrechungen der Supply Chain: Welche Lösungsansätze verspricht eine verbesserte
    Widerstandsfähigkeit?
    Prof. Dr. Wolfgang Kröger | Ehemaliger Exekutivdirektor ETH Risk Center
  4. Wie kann unsere psychische Resilienz bewertet und gefördert werden?
    Cecilia Juhlin | Psychotherapeutin, INSEAD verifizierter Coach bei CJG Consulting
  5. Wirtschaftswachstum versus Resilienz gegenüber dem Klimawandel – ein gangbarer Mittelweg?
    Raymond See Soon Cheng | Deputy Director Applied Science at ITE College East Singapore

Die Jugendlichen beließen es bei weitem nicht bei der Theorie. Um die Diskussionen zur Challenge Nummer vier in die Praxis umzusetzen, füllten sie jeden Tag einen Fragebogen aus, in dem sie ihre Arbeitsumgebung hinterfragten: Wie fühle ich mich in meinem Team? Wird meine Meinung gehört? Werden meine Talente geschätzt und genutzt? Im Rahmen einer künstlerischen Aktivität konnten sie auch die psychologische Unterstützung, die sie im Laufe ihres Lebens erhalten hatten, auf kreative Weise darstellen. Ziel: das Tabu der psychischen Gesundheit zu brechen und neue Formen der Führung zu entdecken, die Wohlwollen und Leistung miteinander verbinden. Vielfalt als Quelle des Reichtums Zum ersten Mal seit der Gründung des ISTF vor elf Jahren war der afrikanische Kontinent durch Teilnehmende aus Ghana, Tunesien und Südafrika vertreten. «Das Konzept des Projekts besteht darin, unsere Vielfalt zu nutzen:
Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammenzubringen, um Lösungen zu schaffen, die noch nie zuvor gesehen wurden. In diesem Sinne mussten wir Afrika unbedingt einbeziehen», betonte Julián Cancino, Projektleiter des ISTF.

Kontakt für die Medien
Marianne Begré | Schweizer Jugend forscht | Aarbergergasse 40 | 3011 Bern | +41(0)31 511 52 56 |
[email protected] | www.sjf.ch

Infobox International Swiss Talent Forum

Das International Swiss Talent Forum (ISTF) der Stiftung Schweizer Jugend forscht versteht sich als politisch unabhängige Denkfabrik für motivierte junge Erwachsene, die sich für die globalen und langfristigen Herausforderungen unserer Zeit interessieren. Die 70 Teilnehmenden sind alle Finalist:innen aus Wissenschaftswettbewerben in der Schweiz und der ganzen Welt