Physik | Technik

 

Lukas Erb, 1999 | Diemtigen, BE
Lukas Moser, 1999 | Oberwil Im Simmental , BE
Beat Wyssmüller, 2000 | Oberwil, BE

 

Heutzutage muss es in der Landwirtschaft immer effizienter und schlagkräftiger zugehen, um die Kosten zu minimieren und wertvolle Zeit einzusparen. Also wollten wir eine Maschine entwickeln, die die Futterernte erleichtern soll und auch für die Bergregionen brauchbar sein muss. So kamen wir auf den Bandschwader für Kleingeräte. Der Bandschwader nimmt das Futter mit einem Pick-up schonend vom Boden auf. Steine und Dreck bleiben am Boden zurück. Danach gelangt das Futter über ein Förderband links oder rechts vom Gerät auf einen lockeren Schwad, wo es noch trocknen kann. Zu Beginn haben wir uns einen schweren Bandschwader und einen leichten Silomax angeschaut und auf unsere Weise kombiniert. Wir haben einen Plan und eine Materialliste erstellt und mit der Konstruktion begonnen. Das Ganze haben wir auf Bildern festgehalten und die einzelnen Arbeitsschritte dokumentiert. Als wir mit unserem Prototyp fertig waren, konnten wir ihn zum ersten Mal testen. Das Ergebnis war sehr positiv. Wir konnten viel schneller fahren, wodurch die Schlagkraft vergrössert wird. Ausserdem wird die Futterqualität nicht beeinträchtigt, sondern sogar verbessert. Zudem kann unser Bandschwader durch die leichte Bauweise an jede Maschine angebaut werden.

Fragestellung

Mit unserem Projekt wollte unsere Gruppe die Berglandwirtschaft revolutionieren. Mit den herkömmlichen Erntemaschinen entstehen sehr grosse Futterverluste und das Futter wird oftmals stark verschmutzt. Aus diesem Grund haben wir uns die Frage gestellt, wie wir diese Probleme lösen könnten. Nach langer Recherche haben wir eine neumodische Technik entdeckt, die sehr vielversprechend aussah. Jedoch gibt es diese Technik nur als sehr schwere Variante, die nur für die Regionen im Flachland gebaut wird. Nach langem Überlegen haben wir uns das Ziel gesetzt, diese Technik hangtauglich zu machen. Mit unserem Projekt wollen wir den Landwirten in den Berggebieten mehr Schlagkraft verleihen und mehr Komfort bei den anstrengenden Erntearbeiten bieten.

Methodik

Um unseren Bandschwader herstellen zu können, verwendeten wir verschiedene Materialien. Der Hauptbestandteil ist Stahl, den wir in unterschiedlichen Formen eingesetzt haben. Um den Stahl zu verarbeiten, verwendeten wir eine Schutzgasschweissanlage, eine Bohrmaschine, eine Drehbank und diverse Trenn- und Schruppscheiben, damit wir den Stahl fügen konnten. Ein weiterer Bestandteil ist Plastik, zum Beispiel das Förderband, das wir nach unseren Wünschen anfertigen liessen. Anhand eines Interviews mit der Testperson bekamen wir noch einen zusätzlichen Eindruck unserer Maschine.

Ergebnisse

Da unser Bandschwader um 400 Kilogramm leichter als die bisherigen Modelle auf dem Markt ist, kann man ihn an jede Maschine anbauen. Zudem besitzt er einen eigenen Ölhaushalt, sodass eine Ölerhitzung nicht stattfinden kann. Durch das sanfte Aufheben mit dem Pick-up bleiben Steine und Erde am Boden zurück. Das Futter wird so nicht mehr verschmutzt. Diese Technik erlaubt es uns, fast doppelt so schnell zu fahren wie mit herkömmlichen Erntemaschinen. Das Futter wird danach mit dem Förderband auf einen lockeren Schwad gelegt, wo es noch trocknen kann.

Diskussion

Wir haben unser Gerät fristgerecht fertiggestellt und somit schon einen grossen Teil unserer Ziele erreicht. Zudem haben wir unser Gerät ausgiebig getestet und konnten dadurch sehr viele Eindrücke sammeln. Wir haben festgestellt, dass die Flächenleistung sehr viel grösser und die Futterqualität erheblich besser als bei allen anderen herkömmlichen Erntegeräten ist. Verbesserungsmöglichkeiten sehen wir allerdings noch bei der Ernte von Silage. Trotz möglicher Verbesserungen sind wir sehr zufrieden mit unserem Prototyp.

Schlussfolgerungen

Der Bau unseres Bandschwaders war für uns sehr zeitaufwendig. Wir hatten jedoch von Anfang an eine sehr gute Zusammenarbeit und viel Freude am Projekt. Im vergangenen Sommer konnten wir unsere Maschine erstmals ausgiebig testen. Nebst einigen kleineren Mängeln sind wir sehr erfreut, wie gut unser Bandschwader funktioniert. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die aufgetretenen Mängel bis zum nächsten Sommer zu beheben, damit wir ihn so viel wie möglich einsetzen können.

 

 

Würdigung durch den Experten

Samuel Kocher

Lukas Erb, Lukas Moser und Beat Wyssmüller haben ein spezifisches Bedürfnis von Landwirten in Berggebieten erkannt und mit einfachsten Mitteln eine konkrete Lösung konstruiert. Die vorliegende Arbeit zeugt von grossem Einsatz, Engagement und viel Begeisterung für die Konstruktion und dem Einsatz von Landmaschinen. Die Resultate der Arbeit bieten spezialisierten Herstellern in der Schweiz und im
benachbarten Ausland konkrete Anhaltspunkte für serielle Entwicklungen.

Prädikat:

gut

 

 

 

GIB Thun
Lehrerin: Nicole Remund