Ich musste die Siegerehrung von SJF frühzeitig verlassen, um an einem Konzert zu spielen. Ich sass keine 5 Minuten im Zug, als ich meine Teilnahme an der S3 erfahren habe. Im Vorfeld konnte ich die Beschreibung der Projekte lesen und hatte ein Online-Meeting mit den Organisatoren des Camps. Trotzdem wusste ich nicht genau, was mich erwarten würde, bis ich am Sonntag, den 28. Juli 2024 in Zagreb ankam. Ich wurde zusammen mit einem Projektleiter der ETH Zürich am Flughafen abgeholt und mit kroatischer Musik im Auto empfangen. Nachdem ich mein Zimmer bezogen hatte, kam ich sofort mit den anderen Teilnehmenden in Kontakt. Es hat sich direkt eine inoffizielle Vorstellungsrunde in einem Zimmer mit einem Grossteil der Teilnehmenden ergeben. Danach ging es in der Schule mit Kennenlernspielen los.



Am späten Nachmittag war dann der offizielle Start. Die fünf Projektleiterinnen und Projektleiter stellten ihre Projekte vor und wir konnten unsere Präferenzen angeben. Ich bekam meinen ersten Wunsch, das Projekt «Space Down to Earth – An Introduction to Orbital Mechanics». Die Arbeit an diesem Projekt stand im Mittelpunkt der Wochen. In einem ersten Schritt untersuchten wir, was Orbits sind, wie sie definiert werden und wozu sie dienen. Dann konzentrierte sich das Projekt auf die verschiedenen Taktiken, um von einem Orbit in einen anderen Orbit zu gelangen. Diese haben wir dann auf verschiedene Kosten wie Treibstoff und Zeit untersucht. Mit dem Python-Modul unseres Projektleiters Francesco Bondini konnten wir auch die Orbitwechsel berechnen und visualisieren. Ich habe viele neue Konzepte kennen gelernt und konnte Fragen diskutieren. Teilweise konnte ich sogar eigene Ideen einbringen und Konzepte selbst in Python umsetzen.



Neben der Projektarbeit gab es noch viele andere Programmpunkte, wie Vorträge von renommierten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, Workshops zur Rolle der Frau in der Wissenschaft oder zu Softskills. Nach der Hälfte des Camps hatten wir auch einen Swapshop. Es kamen sieben neue Swapshop-Leiterinnen und Leiter, bei denen man auch für einen halben Tag in ein anderes Projekt eintauchen konnte. Ich war im Geneswap-Swapshop, wo wir zuerst DNA aus Früchten extrahiert haben und geschaut haben, wie man bestimmte Gene in Plasmiden austauschen kann.



Die Abendprogramme waren für mich sehr abwechslungsreich und wertvoll. Durch Spiele wie «Meet your project Leader», bei dem wir verschiedene Aussagen den Projektleitern zuordnen mussten, einem Pub Quiz und einer originell organisierten Schnitzeljagd in Gruppen lernte ich meine Mitmenschen von einer anderen Seite kennen. Der Ausflug zu einem Observatorium am vorletzten Abend bot einen sehr schönen Ausblick über Zagreb und ich konnte verschiedene Himmelskörper durch ein Teleskop sehen.



Der Höhepunkt für mich sind die persönlichen Erfahrungen. Ich habe neue, nette Leute kennengelernt. Wir haben uns über die verschiedenen Kulturen unterhalten und viel gelacht. Das Internationale hat mir sehr gut gefallen. Wenn Pause war, wurden Spiele gespielt und Rätsel gelöst. Für die nächsten Winterferien sind sogar Ferien mit Teilnehmenden in der Schweiz geplant.



Durch meine Teilnahme am S3 habe ich mich in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt. Ich habe einen Einblick in meine Leidenschaft für die Naturwissenschaften bekommen. Durch die beiden Projektpräsentationen und die allgemeine Zeit habe ich an meinem Sprachniveau und vor allem
an meinem Selbstvertrauen gearbeitet. Die Organisatoren konnten mir in Gesprächen helfen, eine Entscheidung für meine Studienwahl zu treffen. Vorher war ich unsicher bezüglich des Orts und Fach. Jetzt habe ich mich für Mathematik an der ETH Zürich entschieden.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei der SJF und der Metrohm Stiftung, die mir diese Erfahrung ermöglicht haben.

Kaspar