Medienmitteilung

Lausanne, 13.02.2023

«Die lineare Wirtschaft beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Abfallmanagement, während sich die Kreislaufwirtschaft mit dem Ressourcenmanagement befasst» Felix Stähli – Exekutivmitglied von Circular Economy Switzerland

 

Vom 07. bis 11. Februar hatten junge Gewinner:innen von Wissenschaftswettbewerben aus Europa, Afrika, den USA, Südamerika und Asien die Aufgabe, den Schlüssel zur nächsten industriellen Revolution zu finden. Sie sollten im Rahmen des 12. International Swiss Talent Forum (ISTF) Lösungen zum Thema Kreislaufwirtschaft entwerfen. Die Fragen (Challenges) haben Unternehmen aus Schweizer Wissenschaft und Wirtschaft gestellt. Der Think-Tank von Schweizer Jugend forscht endete am Samstag, 11.02.2023, mit den Lösungspräsentationen:

Der Applaus in Lausanne war berechtigt, denn das Publikum, unter anderem bestehend aus Talentscouts, war von den kreativen Vorschlägen zur Überführung einer linearen- hin zu einer Kreislaufwirtschaft beeindruckt: Von der Entwicklung biologisch abbaubarer Schuhsohlen, über die Einführung eines Steuersenkungssystems für Unternehmen, die sich für die Kreislaufwirtschaft einsetzen, bis zu einer modularen, vollumfänglich rezyklierbaren Kaffeemaschine – die Ideen waren divers und innovativ. Während einer Woche waren sie von den 60 Teilnehmenden im Alter von 18 bis 23 Jahren aus 29 Länder und fünf Kontinenten erarbeitet worden.. Folgende Challenges gingen den präsentierten Ideen voraus:

Challenge 1: Können Rechte am geistigen Eigentum Kreislaufwirtschaft fördern? Dr. Christian Moser, Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum.

Challenge 2: Welcher Weg führt aus der Einwegverpackung im weltweiten Versandgeschäft? Mégane Schafhirt, Mitbegründerin von ZipBack.

Challenge 3: Wie können wir Modernisierungsprogramme im Haushaltsgerätesektor verwirklichen? Rainer Maisch, Dr. Jonathan Demierre, Helbling Technik AG.

Challenge 4: Den Kreislauf schließen: Was treibt Unternehmen an, um mehr für eine Kreislaufwirtschaft zu tun? Prof. Dr. Martin Wörter, ETH Zürich

Challenge 5: End-of-Life-Lösungen für die Schuhindustrie: Wie können die Ressourcen zurückgewonnen und die logistischen Rahmenbedingungen für die Kreislaufwirtschaft gestaltet werden? Frédéric Barthassat, Lukas Eisenring & Eva Bergmann, Flawa Consumer GmbH

Der Nachwuchs denkt «outside the box»

Junge Menschen haben die Macht, die Welt zu verändern – das wurde auf der ISTF-Bühne mehrfach betont. «Diejenigen, die outside the box denken können, sind diejenigen, die noch nicht in der Box sind», betonte Dr. Alban Fischer, Vizedirektor des Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum, der während der Veranstaltung einen inspirierenden Vortrag hielt. «Zirkuläre Lösungen anzunehmen, bedeutet oft, Gewohnheiten zu ändern, was für bestimmte Generationen besonders kompliziert sein kann», stimmte Mégane Schafhirt, Mitbegründerin eines Start-ups im Nachhaltigkeits-Sektor, zu.

Was nützen die Lösungen der Wirtschaft?

«Wir benötigen Menschen in Führungspositionen, die an eine nachhaltigere Welt glauben und alles in ihrer Macht stehende tun, um diese zu retten», sagte Pof. Dr. Claudia Binder von der EPFL (Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne) zu den jungen Denker:innen zu Beginn des ISTF. Mit diesen motivierenden Worten, den erlernten Techniken zur Ideenkreation und dem Wissen, wie in internationalen Teams optimal zusammengearbeitet wird, sind die 60 Teilnehmenden befähigt, die nächste industrielle Revolution anzuführen.

Kontakt für die Medien:

Marianne Begré | Stiftung Schweizer Jugend forscht | +41(0)31 511 52 56 | [email protected] | www.sjf.ch