Gestaltung | Architektur | Künste

 

Julia Grüter, 2003 | Ruswil, LU

 

Immer mehr Menschen merken, wie gross ihr Einfluss auf die Natur ist. Darum wächst das Bedürfnis einen kleineren ökologischen Fussabdruck auf der Erde zu hinterlassen. In Zukunft ist es wichtig, dass man gewonnene Ressourcen wiederverwendet. Darum ist es von Bedeutung, dass alte Container, die im Transportwesen keine Verwendung mehr finden, umgenutzt werden. Mit Containerhäusern können neue Zuhause geschaffen werden, welche Ressourcen und Klima schonend sind. Dass sind Bedürfnisse meiner Generation. Diese Arbeit wurde durchgeführt, um den Prozess einer solchen Containerbox mitzuverfolgen, um Optimierungen für zukünftige Boxen zu generieren.

Fragestellung

Eignen sich Container für eine mobile Wohnform? Kann man einen Container zu einer langfristigen Wohnung umbauen und hat diese Idee Zukunft? Wie unabhängig kann man in einer Containerwohnung wohnen?

Methodik

Weil Container stabil, einfach zu transportieren und grundsätzlich kein Fundament benötigen, entschied ich mich einen Container in eine langfristige Wohnung umzubauen. Ich eignete mir während dem Umbau die nötigen Fachkenntnisse und Fähigkeiten an. Gespräche mit Fachpersonen waren zentral während dem Prozess. So konnte ich Unklarheiten diskutieren und feststellen welche Eingebungen umsetzbar waren. Ich recherchierte viel nach Ideen von ähnlichen Projekten im Internet. Meine eigenen Vorstellungen skizzierte ich auf Papier. Bei der Umsetzung musste ich meine Pläne jedoch immer wieder anpassen, weil es technisch nicht immer funktionierte, wie ich es mir theoretisch vorgestellt hatte.

Ergebnisse

Ich konnte mein Ziel erreichen und aus dem Container ein Tiny House bauen. Auf dem Weg dorthin musste ich jedoch einige Hindernisse überwältigen. Beispielsweise die Schwierigkeiten bei der Elektrik und Lieferfristen einzelner Produkte sowie die leicht verdrehte Form des Containers, zogen den Umbau in die Länge. Heute steht meine Box auf ihrem Aussichtsplatz auf dem Hügel. Innen ist sie mit Bett, Küche, Dusche, Tisch, Sofa, Trockentrenntoilette und Technikraum ausgestattet. Auf dem Dach befinden sich neben der Terrasse sechs Solarmodule, welche den Strom für die Box liefern. Das Wasser wird in einem Tank in der Box gespeichert. In naher Zukunft will ich die Aussenwände der Box mit vertikalen Beeten begrünen und zudem Regenwasser sammeln, um die Box noch unabhängiger zu gestalten.

Diskussion

Durch die Klimaveränderung hat ein Umdenken in der Generation Z begonnen. Man will zukunftsorientierter leben und einen kleineren ökologischen Fussabdruck auf der Erde hinterlassen. Indem man in einer Box lebt, ist man gezwungen sich mit seinem Konsumverhalten auseinanderzusetzen, da die Wohnfläche begrenzt ist. Dadurch beginnt man nachhaltiger zu leben, weil man weniger Ressourcen nutzten kann. Ich konnte die zu Beginn gestellten Fragestellungen während des Projekts beantworten. Eine Qualität meiner Methode war es, beweglich zu bleiben. So konnte ich mich während dem Umbau einfach anpassen, wenn etwas nicht funktionierte. Auf diese Weise konnte ich die Box nach und nach weiter entwickeln und mein Ziel immer wieder neu definieren. Nach wie vor bleibt das Heizen im Winter eine Herausforderung. Die Solarmodule produzieren nicht genügend Strom, damit die Box in einer kalten Winternacht genügend geheizt ist. Da ist es ein Vorteil, dass sich der Container bei Sonnenschein schnell aufheizt. Im Sommer stellt das eher ein Problem dar, doch womöglich kann dem mit Vertical Farming entgegengewirkt werden.

Schlussfolgerungen

«Living in a Box» soll eine mögliche Wohnform der Zukunft näherbringen. Während der Umsetzung meines Projektes konnte ich mir enorm viel Wissen rund ums Bauen aneignen. Ich bekam Einblicke in die Planung, Materialbeschaffung und Umsetzung eines Tiny House. Jedoch unterschätzte ich masslos wie viel Zeit die Planung in Anspruch nahm. Die Box ist ein Kompromiss zwischen dem gewohnten Luxus in der Schweiz und der angestrebten Nachhaltigkeit. Solche Boxen können da eigesetzt werden, wo Platzmangel herrscht, damit Ortsteile entstehen können, ohne einen enormen Einfluss in die Natur zu haben. Mit der Box hat man einen geringeren Einfluss auf die Natur. Der Container steht auf Stelzen und braucht kein Fundament. Es wird so minimal in die Natur eingegriffen. Dadurch dass man weniger Platz in der Box hat, verbringt man mehr Zeit in der Natur, was gesund für Körper und Seele ist. Es soll eine Orientierung zum Essenziellen stattfinden, in dem man mehr in der Natur lebt und sich deren auch mehr bewusst wird. Die Box passt gut in das nachhaltige Denken meiner Generation und ist ein Beginn unser Wollen in die Tat umzusetzen.

 

 

Würdigung durch die Expertin

Anna Laederach

In ihrer Projektarbeit Living in a Box – Reduktion als Nachhaltigkeitskonzept schafft Julia Grüter mit hoher Einsatzfreude, grosser Neugierde und handwerklichem Tatendrang, Erkenntnisse über eine ressourcenschonende Wohnform. In Living in a Box, wird der Container als «ein logistisches Sinnbild für den globalen Konsum» zum zentralen Forschungsfeld, um nachhaltiges Wohnen auf kleinem Raum zu untersuchen. Die Arbeit überzeugt durch ein intelligent durchdachtes, erfahrbares Objekt, welches der Frage einer umweltbewussten Lebensform nachgeht.

Prädikat:

sehr gut

Sonderpreis Alfred Escher – ETH Student Project House

 

 

 

Kantonsschule Willisau
Lehrer: Bernhard Scheel