Die Schweiz hat noch nie so stark beim European Union Contest for Young Scientists (EUCYS 2024) abgeschnitten. Dank dem jungen Zürcher Nicolas Huber (Wetzikon, ZH) hat unser Land den dritten Platz beim EUCYS in Katowice in Polen erreicht. Der Preis ist mit 3.500 € dotiert. Zusätzlich erhielten er und die Basler Jungforscherin Nora Artico (Münchenstein, BL) den Sonderpreis der Transform4Europe-Allianz, während der Aargauer Jungforscher Jakob Schildhauer (Brugg, AG) einen Sonderpreis des EIRO-Forums gewann. Mit ihren Arbeiten haben sie sich bei Schweizer Jugend forscht für die Teilnahme in Katowice qualifiziert, wo sie sich gestern Freitag gegen rund 150 Jugendliche aus fast 40 Nationen durchgesetzt haben. Auch diese hatten sich aus insgesamt über 14’000 Teilnehmenden von nationalen Wettbewerben aus Europa und Übersee für den Wettbewerb qualifiziert.


Noras Arbeit – Bakteriophagen: Hoffnungsträger gegen resistente Bakterien

Nora Articos Projekt untersucht das Potenzial von Bakteriophagen als Alternative zu Antibiotika, insbesondere bei resistenten Bakterien. Sie entdeckte neun neue E. coli-Phagen, von denen fünf Kolansäure abbauen, welche Bakterien schützt. Diese Phagen wurden in Abwasser und Zoo-Proben aus Basel gefunden und könnten zur Behandlung antibiotikaresistenter Infektionen eingesetzt werden. Ihr Projekt hebt die Bedeutung von Phagen in der Medizin hervor und unterstreicht den Bedarf an weiteren Studien zu ihren Mechanismen.

Nicolas’ Arbeit – Sicherheit im Gleitschirmsport: Warnsystem zur Unfallprävention

Nicolas Hubers Projekt „Fliegen am Limit“ entwickelt ein Warnsystem zur Erhöhung der Sicherheit im Gleitschirmsport. Mithilfe physikalischer Modelle und Flugdaten analysierte er gefährliche Fluglagen, wie das „Einklappen“ des Gleitschirms. Sein System erkennt potenziell riskante Situationen durch Messungen der Steuerkräfte und warnt Piloten visuell und akustisch. Das Ziel ist, gefährliche Flugzustände frühzeitig zu prognostizieren und Unfälle zu vermeiden. Die Arbeit liefert ein funktionierendes Prototyp-Warnsystem und legt den Grundstein für Weiterentwicklungen.

Studienaufenthalt an einer der Universitäten der Transform4Europe-Allianz
Für Ihre beiden Projekte wurde Nora Artico und Nicolas Huber der Sonderpreis der Transform4Europe-Allianz verliehen. Dieser Preis ermöglicht ihnen eine Studienreise an eine europäische Partneruniversität des Transform4Europe-Netzwerks. Das Netzwerk umfasst mehrere Universitäten in verschiedenen europäischen Ländern, die sich zusammengeschlossen haben, um Studierenden internationale Lern- und Forschungsmöglichkeiten zu bieten.

 

Jakobs Arbeit – Schallwellen aus Videos: Frequenzanalyse durch Pixel-Schwingungen

Jakob Schildhauer entwickelte ein Verfahren, das hochfrequente Schwingungen in Videos erkennt, indem Helligkeitsschwankungen einzelner Pixel analysiert werden. Trotz der geringen Framerate von Smartphones ermöglicht sein Algorithmus die präzise Bestimmung von Frequenzen, die sonst nur mit Hochgeschwindigkeitskameras messbar wären. Das Verfahren nutzt den Rolling-Shutter-Effekt und wurde erfolgreich an Gitarrensaiten demonstriert. Es ist kostengünstig und praktisch anwendbar, mit Potenzial zur Weiterentwicklung in der Datenauswertung.

European X-Ray Free-Electron Laser Facility GmbH (European XFEL)
Für diese Arbeit wurde Jakob Schildhauer ein Sonderpreis des EIROforums verliehen. Er besteht aus einem einwöchigen Besuch in der renommierten Forschungsanstalt, wo er die einzigartige Gelegenheit hat, erstklassige Einrichtungen, Experimente und modernste Instrumente kennenzulernen.



Jakob Schildhauer (2. von links) mit EIRO-Forum Preis

Nora Artico (2. von links) und Nicolas Huber (3. von links) mit Transform4Europe Preis


«Für mich war es einzigartig, so viel Interesse für mein Projekt zu erfahren und gleichzeitig Freundschaften zu schliessen.» Nora Artico, preisgekrönte Jungforscherin aus Münchenstein

«Ich fand es toll, wie viele Besucher:innen an meinem Stand waren und habe den Input aus unterschiedlichen Perspektiven sehr geschätzt.» Nicolas Huber, preisgekrönter Jungforscher aus Wetzikon


Prämierte Arbeiten vom Nationalen Wettbewerb auf europäischem Erfolgskurs

Die offizielle Schweizer Delegation, bestehend aus den drei Jungforschenden Jakob Schildhauer (AG), Nora Artico (BL) und Nicolas Huber (ZH), hatte sich am Nationalen Wettbewerb von Schweizer Jugend forscht (SJf) für den EUCYS 2024 qualifiziert. Alle haben am schweizerischen Jungforschenden-Wettkampf die höchste Auszeichnung gewonnen.

Der von der Europäischen Kommission initiierte EUCYS brachte vom 9. bis am 14. September 2024 junge Menschen aus nahezu 40 Nationen zusammen, deren Forschungsarbeiten ebenfalls bereits an nationalen Wettbewerben in ihren Ländern ausgezeichnet worden waren. Insgesamt wurden rund 90 Projekte in neun wissenschaftlichen Kategorien präsentiert.


Infobox

·     Jakob Schildhauer

·      Nora Artico

·      Nicolas Huber

·      Bildergalerie

·      Offizielle EUCYS-Bildergalerie

·      Über Schweizer Jugend forscht


Möchten Sie Nicolas, Nora oder Jakob nach ihrer Teilnahme am EUCYS 2024 medial begleiten? Melden Sie sich gerne bei mir:

Medienkontakt: Sarah Gobran, Junior Communication Manager

Tel. 031 511 23 67

E-Mail: [email protected]