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Andrea Engel, 2002 | Fislisbach, AG

 

Die erste Saison seit der Einführung des VARs in der Raiffeisen Super League ist bereits Geschichte. Seit Beginn gibt es positive sowie negative Stimmen zu dieser technischen Neuerung. Die Arbeit befasst sich mit dieser ersten Saison, zieht das Fazit aus Sicht der Direktbeteiligten und führt zu Verbesserungsvorschlägen für den VAR. Dabei fliessen die Meinungen der Schiedsrichter, der Fans und eines Vereines in das Projekt ein. Neben einem allgemeinen Rechercheteil werden einige Direktbeteiligte befragt. Die anschliessende Auswertung der Daten zeigt, vor allem bei den Fans, die Meinung zum VAR auf. Durch die Analyse der Befragungen und durch die Recherche entstehen mögliche, für die Direktbeteiligten hilfreiche, Verbesserungsvorschläge im Bereich der Technik, der Kommunikation im Stadion und der Verbesserung des Verständnisses gegenüber dem VAR bei den Fans. Eine durch QR-Codes verknüpfte Website ergänzt die schriftliche Arbeit. Dies macht sie lebendiger und fördert die Lesefreundlichkeit.

Fragestellung

Das Projekt befasst sich mit der folgenden Leitfrage: Wie könnte man den Video Assistant Referee (VAR) in der Raiffeisen Super League aufgrund des Fazits nach dem ersten Jahr optimal verbessern, sodass er für die Schiedsrichter und die Fans verständlicher und eine noch bessere Hilfe wäre? Zudem helfen Fragen zu den einzelnen Teilgebieten bei der Beantwortung der Leitfrage.

Methodik

Diese Arbeit besteht vor allem aus Recherche und Befragungen der Fans, der Schiedsrichter und eines Vereins. Die Durchführung der Fanumfrage erfolgte über das Onlinetool Findmind, das die Daten automatisch auswertete. So konnten anschliessend die jeweiligen Antworten miteinander verglichen werden. Die Schiedsrichter sowie der Verein erhielten per E-Mail einen Fragebogen, den sie beantwortet zurücksendeten. Diese Fragebogen wurden einzeln ausgewertet und miteinander verglichen. Als spezielle Methode ergänzen QR-Codes, die mit der Website verknüpft sind, die Arbeit. Dies ermöglicht die Verlinkung zu filmischen Beispielen in der gedruckten Arbeit.

Ergebnisse

Die Zufriedenheit der 619 Fans, die an der Umfrage teilnahmen, ist mit 2,59 von 5 Punkten ziemlich tief. Deshalb sind Verbesserungsvorschläge, wie sie bei diesem Projekt entstanden sind, wichtig. Auf der technischen Seite ist ein möglicher Verbesserungsvorschlag die Torlinientechnik, die anzeigt, ob der Ball im Tor ist oder nicht. Von den Schiedsrichtern wird dies gewünscht. Auch die Fans sind offen für diese Neuerung. Auf der Seite der Kommunikation im Stadion sind mögliche Verbesserungsvorschläge eine Person, die das zu Überprüfende über den Stadionlautsprecher erklärt, und die Anpassung der bereits bestehenden Grafik. Am wichtigsten ist jedoch die Verbesserung des Verständnisses für den VAR bei den Fans. Eine mögliche Lösung könnte ein über Social Media verbreitetes Erklärungsvideo sein. Dadurch könnten sich die Fans eine fundierte Meinung bilden, was einen positiven Effekt auf den VAR hätte.

Diskussion

Die gefundenen Verbesserungsvorschläge, die den VAR direkt oder indirekt verbessern würden, können die ursprüngliche Fragestellung beantworten. Vor allem die indirekte Verbesserung durch die Erhöhung des Verständnisses bei den Fans scheint sehr wichtig zu sein. Wie erwartet, hat der VAR die Spielleitung vereinfacht und für weniger Fehlentscheidungen gesorgt. Einzig die Vermutung, dass die virtuellen Abseitslinien ein möglicher Verbesserungsvorschlag seien, wurde aufgrund der dadurch entstehenden unerwünschten Scheingenauigkeit nicht bestätigt. Auch die Methodik war fast immer richtig gewählt. Vor allem war der Entscheid richtig, bei den Befragungen die Kontakte ausreichend früh zu knüpfen. Rückblickend hätte das Posten der Fanumfrage in noch mehr Fanforen vermutlich zu mehr Teilnehmenden geführt.

Schlussfolgerungen

Bei den herausgearbeiteten Verbesserungsvorschlägen fehlt vor allem eine Partei: die Fussballspieler selbst. Auch auf ihrer Seite eine Befragung durchzuführen, wäre sehr interessant gewesen, hätte aber das Ausmass der Arbeit gesprengt. Um die Meinung aller Direktbeteiligten zu berücksichtigen, wäre dieser nächste Schritt notwendig. Die anderen Parteien konnten jedoch interessante Antworten geben, die schlussendlich zu einigen möglichen Verbesserungsvorschlägen führten. So ist klar, dass die Erstellung des Erklärungsvideos für die Verbesserung des Verständnisses des VARs wichtig wäre. Trotz des guten Starts ist es noch ein weiter Weg bis zur grösstmöglichen Hilfe und Akzeptanz des VARs in der Schweiz.

 

 

Würdigung durch den Experten

Walter Burk

Die Idee von Andrea Engel, sich in ihrer Arbeit mit dem Video Assistant Referee (VAR) auseinanderzusetzen, ist einzigartig und neu. Innovativ werden die Prinzipien des VAR mit Videosequenzen erklärt, die über QR-Codes in ihrer Arbeit aufgerufen werden können. Methodisch vielfältig ist das Benchmarking mit Deutschland und England, die Analyse der Torlinientechnik sowie Umfragen bei Fans und Befragungen von Schiedsrichtern und Clubs. Die grafisch unterstützte Auswertung der Ergebnisse, deren Aussagekraft selbstkritisch analysiert wird, bildet dann die Basis für konkrete Verbesserungsvorschläge.

Prädikat:

sehr gut

 

 

 

Neue Kantonsschule Aarau
Lehrer: Rolf Freyenmuth