Bericht aus Stockholm – geschrieben von Luca, Jan und Jan

Eine aussergewöhnliche Reise

Als wir beim 57. Nationalen Wettbewerb die Einladungen zum “Stockholm International Youth Science Seminar” erhielten, konnten wir bereits erahnen, dass uns etwas Aussergewöhnliches bevorstand. Doch ahnten wir nicht im geringsten, dass es sich um ein einzigartiges Erlebnis handeln würde, das sämtliche unserer Erwartungen übertreffen sollte.

Über Monate hinweg bereiteten wir Präsentationen, Poster, Zusammenfassungen und vieles mehr vor. In Runden feilten wir immer weiter an unseren Beiträgen, bis schliesslich der Dezember einbrach. Gemeinsam flogen wir nach Stockholm, wo uns das SIYSS-Team wärmstens empfing. Bald trafen wir auch auf die 15 anderen Jungforscher, die meist noch weiter gereist waren, um nach Schweden zu kommen. Während der Willkommenszeremonie und Aktivitäten im verschneiten Stockholm lernten wir einander besser kennen und tauschten uns über unsere Arbeiten aus.


Im Austausch mit Noelpreisträger:innen

Eines der grössten Ereignisse der Woche war die Ausstellung vor etwa 850 schwedischen Jugendlichen. Hier präsentierten wir vor grossem Publikum unsere Projekte und führten anschliessend interessante Gespräche an unseren Ständen. Zudem fand eine Diskussion zwischen anderen Teilnehmenden und Moungi Bawendi, dem diesjährigen Nobelpreisträger für Chemie, über die Kommunikation wissenschaftlicher Arbeit statt.

In den folgenden Tagen besuchten wir unter anderem die schwedischen Unternehmen Scania und Ericsson, die uns über ihre Bemühungen aufklärten, unsere Zukunft in die richtige Richtung zu lenken. Wir erhielten Einblicke in ihre Forschungsarbeiten und laufende Projekte. Darüber hinaus besichtigten wir noch verschiedene Museen in Stockholm, wo wir mehr über die schwedische Geschichte und Kultur
lernten.

Der 10. Dezember, der grosse Abend der Wissenschaft, rückte unaufhaltsam näher. In Vorbereitung besuchten wir die »Nobel Lectures«, wo die Nobelpreisträger ihre Forschungsergebnisse präsentierten. Einzelne berichteten dabei so leidenschaftlich von ihren Entdeckungen, dass sie glatt jegliche Zeitbegrenzungen zu vergessen schienen und nur mit Mühe gestoppt werden konnten. Durch die Präsentationen in Medizin, Physik und Chemie erfuhren wir mehr über die Entwicklung der mRNA Impfstoffe, Attosekunden-Lichtimpulse und Quantum-Dots.



Luca hatte zusätzlich die grosse Ehre an der “Nobel Reception” teilzunehmen. Dieser Abend bot einigen zufälligen Teilnehmenden die Möglichkeit, die Preisträger und eine ganze Reihe von aussergewöhnlichen Gästen kennenzulernen. Der Abend wurde primär für Networking und wertvolle Gespräche mit erfahrenen Wissenschaftlern genutzt, begleitet von einem köstlichen Aperitif.

Schneller als erwartet brach schliesslich der 10. Dezember an. Wir zogen unsere Fracks an und begaben uns nach einem kurzen Fotoshooting zur Nobelpreisverleihung. Während den nächsten zwei Stunden verfolgten wir gespannt, wie der schwedische König den Preisträgern einzeln ihre Medaillen überreichte. Dabei wechselte er sich mit dem Königlichen Philharmonischen Orchester ab, das für eine wahrhaftig einmalige Atmosphäre sorgte. Die Zeit verging wie im Flug und plötzlich befanden wir uns auf dem Weg zum Nobelbankett. Jan K. hatte die Ehre, dieses gemeinsam mit den wichtigsten Mitgliedern der schwedischen Gesellschaft, der Königsfamilie und den Nobelpreisträgern im Rathaus Stockholms einzunehmen. Die übrigen Teilnehmenden genossen dasselbe Menü nebenan. Dem Bankett folgte noch ein Ball, wo Jan K. unzählige wahrhaftig inspirierende Personen – unter anderem Nobelpreisträger – kennenlernen durfte.

Doch damit war der Abend noch lange nicht vorbei. Wir waren zum exklusiven “Student Nobel Night Cap” eingeladen worden, wo man Seite an Seite mit Nobelpreisträgern und bedeutenden Politikern feiern konnte. Die Feier dauerte bis 5 Uhr, weshalb wir die Heimreise nur mit einigen wenigen Stunden Schlaf antraten. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von unseren neuen Freunden und flogen zurück nach Zürich.