Bericht aus Požega  – geschrieben von Mischa und Max

Ohne genau zu wissen, was uns erwartet, stiegen wir am Mittwoch 3. August aus dem verspäteten Bus. Požega! Das Ziel unserer Reise. Nach einem Flug, einer Wartepause in Zagreb und einer langen Busfahrt waren wir endlich am Ziel angekommen. Wie besprochen wartete Mario, der Organisator der Woche, an der Haltestelle und führte uns zu den anderen 17 Teilnehmendenn, die höflicherweise auf uns gewartet hatten. Die Eröffnungszeremonie konnte nun offiziell beginnen. Die vier Projektleiter stellten ihre Projekte vor und wir hörten gespannt zu, denn schliesslich mussten wir uns für eines der spannenden Projekte entscheiden.  


The team

Ganz viel Theorie

Sowohl Max als auch ich haben uns für das Projekt im Bereich Quantenphysik entschieden. Beide hatten das Glück, in die Gruppe aufgenommen zu werden. Einfach erklärt hat unser Projekt so ausgesehen:

Wir sollten einen Transistor bauen, mit dem 2D Material Graphin. Diesen sollten wir später mit einem speziellen Stromkreis testen, der auf Wechselstrom beruht. Dieser Kreis war uns vorgegeben, jedoch mussten wir die einzelnen Teile davon selbst bauen.

Am ersten Tag hat Nick, unser Projektleiter, uns sehr viel Theorie über elektrische Kreise versucht beizubringen und wie man solche mit linearer Algebra gezielt ausrechnen kann. Zugegeben, dies war ziemlich fordernd, da dies Schulstoff aus dem ersten Jahr Uni war.

Später haben wir unser Team (aus 7 Leuten bestehend) in drei Gruppen geteilt: Der Auftrag meiner Gruppe war es, einen 3D Printer zu hacken und ihn per Software anzusteuern. Ich mochte den Auftrag, da ich etwas Programmieren mit Python gelernt hatte. Den Printer brauchten wir später als Stacker, um das Graphin auf den Goldkontakten zu platzieren. Max war in der Gruppe des Stromkreises, mit welchem der Transistor schliesslich gemessen werden sollte. Ihr Auftrag war ziemlich anspruchsvoll, da noch niemand von ihnen bisher mit Stromkreisen gearbeitet hatte und sie einen selbst designen hätten sollen.


In the lab

Ein bisschen Abwechslung

Am Mittag und am Abend kam jeweils der Cateringdienst und hat uns etwas zu Essen gebracht. Manchmal war es gut und manchmal weniger. Am schlimmsten war, wenn man Überstunden gemacht hatte und danach nichts mehr bekommen hatte, weil die anderen schon alles aufgegessen hatten.

Einmal hatten wir einen Tag Pause vom Projekt. Wir machten einen Ausflug in eine andere Stadt, besuchten dort ein archäologisches Museum und machten es uns im Schwimmbad gemütlich. Dies war die perfekte Abwechslung, um am nächsten Tag wieder mit neuer Frische ans Projekt zu gehen.

Ein weiteres Highlight waren die Swapshops, welche wir am vorletzten Tag gemacht hatten. Dies waren kleine Workshops, wo wir die Gelegenheit hatten, für einen Vormittag lang ein anderes Thema aus einem anderen Gebiet zu behandeln. Wir haben Pflanzen und Blut unter dem Mikroskop beobachtet und gelernt, wie ein neuronales Netzwerk im Gehirn funktioniert.


Off we go

Dungeons & Dragons

Auch sehr amüsant und abwechslungsreich war jeweils das Abendprogramm: Von Vorträgen über Frauenrollen in der Wissenschaft zu “Lerne deinen Projektleiter kennen” oder einfach Mal einen tollen Abend mit Dungeons & Dragons, an nichts hat’s gefehlt. Häufig haben wir Teilnehmenden später noch den Feierabend mit einem “Kozel” in dem Pub genossen. Die Gesellschaft war meistens sehr unterhaltsam, da fast jeder von uns von einem anderen Land und somit einer anderen Kultur stammte. Uns über die vielen Nationalitäten auszutauschen hat eine Menge Spass gemacht und man konnte so einiges über die Welt und andere Kulturen lernen. Doch so toll es auch war, ich war doch froh zu wissen, dass ich nach dem Lager wieder in die Schweiz zurückkehren darf. Ein Privileg, welches man zu schätzen wissen sollte.


Abschied

Und so verging die Zeit viel zu schnell und schon war der letzte Tag da. Nach den Abschlusspräsentationen der verschiedenen Projekte haben wir noch so richtig gefeiert. In der Nacht haben wir keinen Schlaf gefunden. Denn man wusste, die Kollegen, die man am nächsten Morgen verabschieden würde, sieht man höchstwahrscheinlich nie wieder. Und so war die Zeit gekommen, als wir uns voneinander verabschieden mussten.

Müde vom Lager und von der Reise bin ich zufrieden zu Hause angekommen: Denn diese Erfahrungen, dieses Wissen, diese Emotionen, Gefühle und Erinnerungen werden mir für Ewig bleiben.

Danke an SJf und unserem Sponsor, der Metrohm Stiftung, welcher uns diese tolle Erfahrung ermöglichte. Herzlichen Dank!

Mischa und Max