Gestaltung | Architektur | Künste

 

Samuel Bitz, 2003 | Lenzburg, AG

 

Die Zeit ist ein abstraktes Konzept, welches schwierig zu begreifen ist, obwohl es jeden Menschen ganz persönlich betrifft. In dieser Arbeit habe ich mich mit dem Thema Zeit befasst, insbesondere mit ihrem Wert und unserem Umgang mit der Zeit. In einem vierminütigen Kurzfilm «time is flying» habe ich meine Überlegungen zum Umgang mit der Zeit umgesetzt. Dabei soll der Film den Zuschauer zum Nachdenken über seinen eigenen Umgang mit der Zeit anregen.

Fragestellung

Das Ziel der Arbeit war, die Thematik «Zeit» in eine kurze Filmgeschichte einzubauen und daraus einen qualitativ hochwertigen Kurzfilm zu produzieren, bei dem ich vom Grundkonzept über die Inszenierung, die Kameraführung und die Nachbearbeitung mitsamt Ton und Musik bis zum fertigen Produkt alles selbst gestalte.

Methodik

Im theoretischen Teil meiner Arbeit habe ich mich intensiv mit verschiedenen Überlegungen und Theorien zum Zeitbegriff auseinandergesetzt. Basierend auf drei zentralen Eigenschaften der Zeit, die ich identifizierte, habe ich einen Plot gestaltet, ein detailliertes Drehbuch verfasst und anschliessend die Produktion geplant. Die verschiedenen Szenen inszenierte ich mit einer Schauspielerin. Um dabei eine grosse Beweglichkeit zu gewähren, wählte ich für den Dreh eine spiegellose Systemkamera auf einem Gimbal-Stativ. Die Filmmusik zeichnete ich mit meiner Band auf. Für die Postproduktion verwendete ich das Programm Final Cut Pro.

Ergebnisse

Das Endprodukt ist ein knapp vierminütiger Kurzfilm. Er handelt vom Leben einer jungen Erwachsenen. Der Film begleitet sie durch ihren Schulalltag und zeigt, wie sie ihre Zeit verbringt. Durch Symbole und die gewählten Bilder wird die Gestaltung ihrer Freizeit in Frage gestellt. Der dramatische Schluss, ihr Unfalltod, verdeutlicht er die Endlichkeit der menschlichen Lebenszeit und stellt Fragen zum Umgang mit ihr im Alltag.

Diskussion

Mein Film erfüllt die zu Beginn formulierten Projektziele. Vom Publikum habe ich positive Rückmeldungen sowohl zum Inhalt wie auch zur technischen Umsetzung des Filmes erhalten. Aufgrund des guten Equipments und besonders durch das Fachwissen, welches ich mir als Vorbereitung sowie auch im Laufe des Projekts aneignen konnte, ist es mir gelungen, eine relativ hohe Produktionsqualität zu erreichen. Einige Aspekten der Videoproduktion könnten verbessert werden, so zum Beispiel die Lichtgestaltung oder die Wahl spannender Kameraperspektiven. Die Geschichte erfüllt meine Erwartungen, jedoch sehe ich in den Feinheiten des Storytellings noch Verbesserungspotenzial.

Schlussfolgerungen

«Time is flying» thematisiert unseren Umgang mit der Zeit und regt zum Nachdenken an. Da ich das Filmprojekt mehrheitlich allein umgesetzt habe, konnte ich in allen Bereichen der Videoproduktion viele Erfahrungen sammeln. In zukünftigen Filmprojekten werde ich noch mehr Zeit für die Komposition der einzelnen Bilder sowie für das Sounddesign einsetzen. Das Projekt hat mir extrem viel Spass bereitet und ich konnte die Filmkunst in ihrer Vielseitigkeit für mich entdecken.

 

 

Würdigung durch den Experten

Reinhard Manz

Wie kann ein Publikum in vier Minuten für die Zeit als abstraktes Konzept und als konkrete Lebenszeit eines Menschen sensibilisiert werden?
Der Kurzspielfilm zeigt eine junge Frau in ihrem Alltag: Morgenroutine, anstrengender Schultag, Entspannung zuhause, Träume eines Auftritts als Sängerin, Ablenkung durch soziale Medien, plötzlicher Stress beim Aufbruch zum Abendtraining und ein Finale im Unfalltod. In Zwischenschnitten erscheint eine Sanduhr, bei der eine endliche Menge Sand im Nichts verschwindet. Samuel Bitz nutzt geschickt die Gestaltungsmittel des Zeitmediums Film, um Spannung aufzubauen.

Prädikat:

sehr gut

 

 

 

Alte Kantonsschule Aarau
Lehrerin: Susanna Büchi